Hundehalter-Prüfung zwischen 80 und 100 Euro
Wer von der Leinenpflicht befreit werden möchte, muss einen Sachkundenachweis beantragen. Den kann ein Hundehalter nach einer Prüfung bei einem staatlich anerkannten Hundetrainer oder gegebenenfalls auch einem Tierarzt nach einer theoretischen und praktischen Prüfung erhalten. Genaueres werde in einer Verordnung noch geregelt. Die Prüfung werde aber zwischen 80 und 100 Euro kosten.
Um erfahrenen und unbescholtenen Hundebesitzern dieses Prozedere zu ersparen, hat der Senat weitreichende Ausnahmen beschlossen. So soll jeder, der drei Jahre lang einen Hund betreut hat, ohne dass dieser als Beißer oder auf andere Art aufgefallen ist, grundsätzlich den Hundeführerschein auf Antrag erhalten. Wer ohne den Ausweis seinen Hund frei laufen lässt, riskiert künftig Bußgelder von rund 30 Euro, im Wiederholungsfall sollen die Strafen deutlich steigen. Für die Mehrheit der Hundehalter dürfte die ansonsten drohende Leinenpflicht ein Anreiz sein, sich den Sachkundenachweis zu besorgen, gab sich Heilmann überzeugt.
Die Grünen im Abgeordnetenhaus sehen den Entwurf des Senats kritisch. "Die zentrale Forderung des Bello-Dialogs nach einer Sachkundeprüfung aller Hundehalterinnen und -halter sowie weitere Forderungen berücksichtigt das Gesetz nicht", sagte die Abgeordnete Claudia Hämmerling. Alle, die drei Jahre einen Hund gehalten haben, sollten nun künftig als sachkundig gelten. "Wenn das so wäre, gäbe es in der Stadt keine Probleme mit Hunden", sagte Hämmerling.